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Denkmal des Monats

März: Tangermünde

Die vorderseitgie Stadtansicht kann genießen, wer mit Boot oder Schiff im Tangermünder Hafen liegt oder den Fußmarsch auf die Hafenmole nicht scheut. Bei guter Sicht ist das hoch aufragende Stadtpanorama schon vom Ostufer der Elbe aus zu sehen (Abbildung 1). Die charakteristische Silhouette mit den Türmen der Stadtkirche, der Burg sowie der 1924 erbauten, katholischen Kirche wurde einst als Werbegrafik einer Tangermünder Marmeladenfabrik überregional bekannt.

Aus dem Schüttgut- und Speicherhafen des 20. Jahrhunderts ist im vergangenen Jahrzehnt mit Förderungen des städtebaulichen Denkmalschutzes ein Freizeit- und Erholungshafen geworden. Auf den früheren Lagerflächen findet jeder Besucher einen Parkplatz und kurze Wege führen durch die fußläufigen Wasserpforten von Putinnen, Steigberg und Rossfurt in die Altstadt. Bei Hochwasser erfüllt die Stadtmauer an der Hafenpromenade noch immer eine Schutzfunktion. Die in sicherer Höhe herausgeputzten, zumeist zweistöckigen Wohnhäuser in der Langen Fischerstraße mit den schmalen Gärten bis zur Stadtmauerkrone bilden den Maßstab für die monumentale Stephanskirche (Abbildung 2). Der Nordturm ist nicht nur wegen der Lage auf dem Prälatenberg eine Landmarke, sondern mit der barocken Haube der höchste Kirchturm der Altmark. Die imposanten hölzernen Dachwerke der spätgotischen Backsteinhallenkirche entstanden im 15. Jahrhundert. Nordöstlich des Prälatenbergs zeichnen sich der Stadtgraben und die Schlossfreiheit als begrünte Zäsur gegenüber dem zum Teil noch mit romanischen Stützmauern eingefassten Burgberg ab. Die »Kanzlei«, 1449 urkundlich Tanzhaus genannt, und das Amtshaus von 1701 sitzen auf zehn Meter hohen Backsteinsubstruktionen.

Nachdem Hochwasserfluten zu Anfang des 19. Jahrhunderts die vernachlässigten Mauern der kurfürstlich brandenburgischen Burganlage elbseitig zum Einsturz gebracht hatten, gelang eine Sanierung erst anlässlich des 500-jährigen Hohenzollernjubiläums. Ab 1900 wurde auf der wasserseitigen Vorburgfläche der Denkmalsplatz für Kaiser Karl IV. gestaltet. Der Gefängnisturm erhielt 1902 seinen heutigen Kegelhut und der Kapitelturm 1903 das an die Burg Karlstein erinnernde, steile Walmdach. 1912 fügten die Bürger Tangermündes noch das Denkmal für Friedrich VI., Burggraf von Nürnberg, hinzu im Gedenken an die 1412 erfolgte Huldigung dieses ersten Hohenzollern als Landesherrn. Zum 600-jährigen Jubiläum konnten die Bürger ihre Burg sanieren, welche inzwischen überwiegend in städtischer Hand ist.


Text: Luise Schier
Redaktion: Sabine Meinel, Uwe Steinecke
Online-Redaktion: Anja Lochner-Rechta

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