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Denkmal des Monats

September 2016: Klosteranlage Drübeck

Idyllisch in der Harzvorlandschaft gelegen, verschmelzen die Silhouette des Dorfes Drübeck und der Klosteranlage zu einer ästhetischen Einheit (Abbildung 1). Obwohl nur Teile der historischen Klosteranlage über die Jahrhunderte erhalten blieben, zeigen die innerhalb der Mauern gelegenen Bereiche ihre Bedeutung und Funktion für das klösterliche Leben. Wasserläufe, Obstwiesen und die angrenzenden Felder rahmen die Gesamtanlage. In einer Schenkungsurkunde von König Otto I. findet das Kloster Drübeck 960 erstmals Erwähnung. Das Kernstück des ehemaligen Benediktinerinnenklosters, bildet die romanische, St. Vitus geweihte Klosterkirche. Eine historische Besonderheit ist, dass es als adliges Frauenkloster unter königlichem Schutz entstand und seit dem 13. Jahrhundert auch Frauen bürgerlicher Herkunft darin Aufnahme fanden.

Der Zerstörung Drübecks während der Bauernkriege folgte die Vernachlässigung im Zuge der Säkularisierung. Nach der Reformation wurde das Kloster als evangelisches Damenstift fortgeführt. Die Grafen von Stolberg-Wernigerode kamen im 17. Jahrhundert in den vollen Besitz des Klosters. Graf Christian Ernst von Stolberg-Wernigerode ließ die Anlage in der Zeit von 1720 bis 1730 großräumig umbauen. Aus dieser Zeit stammen unter anderem das Äbtissinnenhaus, die Mühle und das Brauhaus. Erste Nachrichten zu seinen Gärten finden sich um 1687. Durch gliedernde Mauern wurde das »eigentliche Kloster« mit seinen Gärten, einem Hof, einer Bleichwiese und »laufendem Wasser« vom Klostergut abgetrennt. Der damalige Gärtner pflanzte 1730 aus sieben Stämmen die den Hof vor dem Äbtissinnenhaus dominierende Linde. Es entstanden die Gärten der Stiftsdamen mit den dazugehörigen Gebetshäuschen und der Garten der Äbtissin (Abbildung 2).

Das bereits existierende evangelische Damenstift bestand bis in die 1940er Jahre. 1946 wurde das Kloster durch die Evangelische Kirche in der Kirchenprovinz Sachsen übernommen. Damit endete das Patronatsrecht der Grafen zu Stolberg-Wernigerode. 1947 entstand im Kloster ein Erholungsheim, welches bis 1991 erhalten blieb. In den 1950er Jahren begann eine umfangreiche Kirchenrekonstruktion, deren Ziel ein Sichtbarmachen des romanischen Ursprungs war. Heute beherbergt Drübeck als kirchliche Einrichtungen ein evangelisches Zentrum, ein Pastoralkolleg und ein Haus der Stille.
Östlich des Klosters erhebt sich der breite Westturm der Ende des 19. Jahrhunderts anstelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichteten evangelischen Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus.


Text: H. Mortell
Redaktion: Sabine Meinel, Uwe Steinecke
Online-Redaktion: Anja Lochner-Rechta

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