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Denkmal des Monats

Oktober 2015: Großgarage Süd, Halle (Saale)

Die Großgarage Süd in der Pfännerhöhe 70 in Halle ist ein bedeutender Sachzeuge der Technikgeschichte. Die Aufzugsgarage gehört zu den ältesten Deutschlands. Sie wurde auf Initiative des halleschen Bauingenieurs und Bauunternehmers Walter Tutenberg errichtet. Nachdem die Baugenehmigung im Dezember 1927 erteilt worden war, erstreckten sich die Bauarbeiten bis zum Beginn des Jahres 1929. Später übernahm die Firma Curt Köhler & Co. den Betrieb der Garage. Auffälligstes Element ist die nördliche Hauptfassade. Ursprünglich von zwei Häusern verdeckt, ist sie heute von der Pfännerhöhe aus direkt zu sehen. Die eindrucksvolle Eisen-Glas-Konstruktion von neun Metern Breite und 15 Metern Höhe erstreckt sich über vier Geschosse. Das fast vollständig verglaste Dach belichtet die Halle zusätzlich. Beidseitig befinden sich in vier Ebenen die Parkboxen, die durch eiserne Rolltore geschlossen werden konnten (Abbildung 1).

Insgesamt bot die Garage Platz für 150 Fahrzeuge. Während im Erdgeschoss die Autos selbstständig in die Boxen gefahren werden konnten, diente zur Erschließung der oberen Geschosse ein Aufzug (Abbildung 2). Schiebebühnen auf den oberen Ebenen beförderten dann die Fahrzeuge vor die jeweilige Box. Die Ausfahrt erfolgte zur Liebenauer Straße. Hier fügt sich die Fassade stilistisch in die umgebende Bebauung ein und lässt dahinter keinen technischen Zweckbau vermuten. Neben den Abstellplätzen gab es weitere Räume für Lager, Werkstatt und Übernachtungsmöglichkeiten. Nachdem der Aufzug 1992 vom TÜV gesperrt worden war, verfiel die Garage zusehends. 2007 begannen durch den Bauverein Halle & Leuna eG die Sanierungsarbeiten, die 2011 abgeschlossen werden konnten. Heute wird die Garage über eine spiralförmige Auffahrt erschlossen und bietet 85 Fahrzeugen Platz.


Text: Uwe Steinecke
Online-Redaktion: Anja Lochner-Rechta

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