Zur Navigation (Enter) Zum Inhalt (Enter) Zum Footer (Enter)

Denkmal des Monats

August 2020: Brockengarten

Zu den bedeutenden Sammlungen des Harzes zählt der 1142 Meter hoch gelegene Brockengarten (Abbildung 1). Durch seine nördliche, exponierte Lage ist der Brockengipfel mit der klimatischen Situation der alpinen Höhenlagen von 1700 bis 1900 Meter Höhe vergleichbar.

Prof. Dr. Albert Peter (1853 bis 1937), Naturforscher und Direktor des botanischen Gartens an der Universität Göttingen, gründete ihn 1890. Die dafür notwendige Fläche (circa 4 600 Quadratmeter) stellte das Fürstenhaus Stolberg-Wernigerode zur Verfügung. Die besondere klimatische Situation des Brockens führte dazu, dass er vorrangig als Schauanlage für Pflanzen der Hochgebirge weltweit sowie zu Forschungs- und Lehrzwecken konzipiert wurde. Seit seiner Gründung war der Brockengarten wiederholt über längere Zeiträume sich selbst überlassen. Während und zwischen den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts war ein Arbeiten im Brockengarten unmöglich. Eine weitere starke Zäsur erfolgte von 1961 bis 1989, als der Brocken sich im Sperrgebiet der innerdeutschen Grenze befand. 1961 wurde er zur Sperrzone erklärt, zehn Jahre später wurde die wissenschaftliche und gärtnerische Betreuung eingestellt.

Trotz dieser Schwierigkeiten blieb die Grundstruktur des Brockengartens erhalten. Im April 1990 begann ein Projekt zur Instandsetzung der historischen Anlage, an dem maßgeblich die Martin-Luther-Universität Halle (Saale), die Georg-August-Universität Göttingen und der Nationalpark Hochharz beteiligt waren. Heute beherbergt der Brockengarten rund 1500 teils seltene und bestandsgefährdete Pflanzenarten der Hochgebirge, darunter die Brocken-Anemone und den Wellensittich-Enzian (Abbildung 2). Neben Pflanzenarten aus der Entstehungszeit des Alpinums gedeihen Arten, die erst nach 1990 gepflanzt wurden und in tieferen Lagen nur schwer zu kultivieren sind.

Der Brockengarten ist Teil des Nationalparks Harz und wird durch Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung in enger Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle (Saale) gepflegt und wissenschaftlich betreut.

 

Text: Heike Tenzer
Redaktion: Sabine Meinel, Uwe Steinecke
Online-Redaktion: Anja Lochner-Rechta

Zum Seitenanfang