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Denkmal des Monats

Oktober 2020: Schlosspark Krumke

Die ursprüngliche Burgstelle der Markgrafen von Brandenburg geht auf das 12. Jahrhundert zurück. 1649 kaufte die Familie von Kannenberg das Gut und errichtete die Orangerie. Der französische Gartenarchitekt Charles La Ronde wurde Anfang des 18. Jahrhunderts beauftragt, einen Lustgarten mit geschnittenen Hecken, Alleen und Bosketts anzulegen. Aus dieser Zeit stammen der Tempel der Fortuna, das Kavaliershaus, mehrere Sandsteinfiguren – unter anderem der auf einem Weinfass reitende prächtige Bacchus – und die etwa 400 Jahre alte Buchsbaumhecke, eine der ältesten ihrer Art in Europa. Ab 1806 befand sich das Gut im Besitz der Familie von Kahlden. Zwischen 1854 und 1860 ließ Rudolph von Kahlden das neogotische Schloss auf der Burginsel errichten und den barocken Garten landschaftlich überformen. Der Park erhielt geschwungene Wege und einen großen Teich. Viele dendrologisch wertvolle Gehölze wurden gepflanzt. 1911 erwarb Dr. Arthur von Gwinner, Generaldirektor der Deutschen Bank, das Anwesen. Er entschloss sich zu weiteren Umgestaltungen in Schloss und Park. Unter anderem wurde der Karpfenteich erweitert und ein Alpinum angelegt. Den einstigen Fortunatempel ließ er als Kabinett für seine Gesteins- und Mineraliensammlung umbauen (Abbildung 1).

1934/35 ging die Gesamtanlage bis zu dessen Enteignung 1945 an Prof. Karl Klingler über. Es erfolgten mehrere Nutzungsänderungen, unter anderem als Kriegsgefangenendurchgangslager, TBC-Erholungsheim, Altersheim sowie von 1967 bis 1989 als Kinderkurheim. Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz. Eigentümer des Schlossparks ist die Hansestadt Osterburg. Sein heutiges Erscheinungsbild ist das Ergebnis umfangreicher gartendenkmalpflegerischer Maßnahmen, deren Ziel es war, das überlieferte Miteinander der verschiedenen Gestaltungsphasen des Parks behutsam herauszuarbeiten und damit eine Chronologie der Gartenkunstgeschichte von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung zu bewahren (Abbildung 2). Der Park ist das bedeutendste Gartenkunstwerk in der Altmark und damit eines der Hauptwerke der Gartenkunst in Sachsen-Anhalt.

 

Text: Heike Tenzer
Redaktion: Sabine Meinel, Uwe Steinecke
Online-Redaktion: Anja Lochner-Rechta

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