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Fund des Monats

2009

Januar: Bronze aus der Asche. Zwei beidseitig gerippte Radnadeln aus Wetzendorf (Burgenlandkreis)

Im Rahmen des »Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8« ist der Neubau der ICE-Strecke von Nürnberg nach Berlin bereits seit der Wiedervereinigung in Planung. Der geplante Abschnitt von Erfurt nach Leipzig und Halle umfasst circa 120 Kilometer Länge und beinhaltet dabei zahlreiche Tunnel- und Brückenbauwerke. Dieser Bauabschnitt durchquert das südliche Sachsen-Anhalt.

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Februar: Beeidigt durch das Schragenkreuz. Ein Siegelstempel aus Uchtdorf

An der Autobahnstrecke Magdeburg-Hannover bemerken wachsame Verkehrsteilnehmer rund 10 Kilometer hinter Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt ein Ausfahrtschild mit dem Ortshinweis »Irxleben«. Diese Phantasie anregende Benennung ist erklärungswürdig. Sie leitet sich ab von dem germanischen Männernamen Irik sowie der mittelniederdeutschen Nachsilbe leve, was »Nachlass, Erbe« bedeutet und in übertragenem Sinne als »Erbsitz, Familiengut« zu verstehen ist.

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März: Archäologische Untersuchungen bei der Erneuerung der B 71 im Bereich der Ortsdurchfahrt Mahlsdorf

Im Spätsommer und Herbst 2008 wurde in Mahlsdorf bei Salzwedel begonnen die Fahrbahn der stark befahrenen B 71 im Ortsbereich zu erneuern. Da diese Baumaßnahme tief in die archäologisch relevanten Schichten des Dorfes eingreift, wurde eine baubegleitende Untersuchung durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt vereinbart.

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April: Ein Seehund in der kaiserzeitlichen Siedlung von Ziepel?

2008 wurde nördlich von Ziepel im Landkreis Jerichower Land ein Windpark errichtet. Da zwei der Windräder auf der Fläche eines bekannten archäologischen Kulturdenkmales angelegt werden sollten, fanden vorab archäologische Untersuchungen statt. Der Fundort liegt auf einer weiten, leicht ansteigenden, flachwelligen Ebene des westlichen Flämings im eiszeitlichen Urstromtal der Elbe. Von hier bietet sich heute ein Ausblick bis zu den markanten Türmen des Magdeburger Domes.Archäologen hätten den Standort der einen Windkraftanlage nicht besser aussuchen können: Auf der kleinen Grabungsfläche von 1400 Quadratmeter wurde ein Ausschnitt einer Siedlung der römischen Kaiserzeit aufgedeckt, der alle wichtigen Bereiche des alltäglichen Lebens zeigt.

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Mai: Möckern, Ortsteil Stegelitz: Das reichste Inventar der Einzelgrabkultur im Lande

Im Vorfeld der Errichtung von neun neuen Windkraftanlagen am Westhang des Stegelitzer Berges südlich des Möckerner Ortsteils Stegelitz (Landkreis Jerichower Land) fand in der Zeit vom September bis Dezember 2008 eine baubegleitende Ausgrabung statt, die reiche Befunde des Endneolithikums, der Bronzezeit und der Römischen Kaiserzeit erbrachte.Der bemerkenswerteste Befund kam unter der Trasse einer Baustraße zum Vorschein.

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Juni: Geschmückt im frühen Tod. Slawische Bestattungen bei Teutschenthal

Seit Ende der 1990er Jahre fanden im Trassenbereich der nunmehr fertig gestellten Autobahn 38 Göttingen-Halle archäologische Untersuchungen statt. Die dabei auf teils bekannten, teils auch neu entdeckten Fundstellen zutage geförderten Funde erregten mehrfach das Interesse und Aufsehen von Fachkollegen sowie innerhalb der Bevölkerung. Im Umfeld des Autobahnneubaus wurden auch Zubringerstrecken ausgebaut oder neu angelegt. Durch solche Maßnahmen bot sich ebenfalls die Möglichkeit zu archäologischen Untersuchungen, die dann jedoch in kleinerem Maßstab durchgeführt wurden. Ein Projekt solcher Art bildeten die Untersuchungen am westlichen Ortsrand von Steuden (Landkreis Saalekreis), nahe Teutschenthal.

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Juli: Tönerne Rasseln aus der Sammlung des Landesmuseums für Vorgeschichte

Beim Fund des Monats Juli handelt es sich nicht um einen aktuellen Fund der in einer der vielen Ausgrabungen Sachsen-Anhalts zutage kam. Vielmehr dreht sich alles um ein kleines Ensemble von tönernen Rasseln aus der Sammlung des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle, deren Auffindung zum Teil weit mehr als ein Jahrhundert in der Vergangenheit liegt. Die Rasseln wurden nicht zusammen gefunden, sondern an verschiedenen Fundorten, die heute nach verschiedenen Gebietsreformen zum größten Teil in anderen Bundesländern liegen. In der Sammlung des Landesmuseums wurden sie zu Anschauungs- und Studienzwecken in einer Kiste zusammengetragen.

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August: Kleiner Krümel ganz groß

Wenn man davon spricht, dass prähistorische und historische Objekte Dokumentcharakter haben, so meint man damit, dass sie viele Informationen enthalten. Im Gegensatz zu schriftlichen Dokumenten, deren Inhalt man durch Lesen erschließen kann, ist das bei Objekten nicht immer so einfach. Sind sie gut und vollständig überliefert, kann man in der Regel durch Form und Material ohne großen Aufwand schon wesentliche Informationen ableiten. Aber auch kleine Reste haben es in sich. Bedient man sich der Hilfe naturwissenschaftlicher Methoden und instrumenteller Analytik können aus unscheinbaren Krümeln wichtige Informationen gewonnen werden.

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September: Hieb? Stich? Oder beides? Eine Typenbestimmung des Schwertes Rudolfs II.

Lutherstadt Wittenberg, im Februar 2009: Bei Bauarbeiten im ehemaligen Franziskanerkloster am Arsenalplatz stoßen Arbeiter auf einen aufsehenerregenden und gänzlich unerwarteten Fund. Es handelt sich um drei Gräber in vollständig ungestörtem Zustand. Die Meldung an die zuständige Stelle erfolgt sofort, die Fundstelle kann durch den Leiter des Städtischen Museums, Herrn Andreas Wurda, gesichert werden. Vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt aus wird umgehend eine Blockbergung veranlasst und die Funde mitsamt der sie umgebenden Erde nach Halle verbracht. Dort beginnen Spezialisten direkt mit dem Freilegen und der Restaurierung.

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Oktober: Der älteste Magdeburger? Ein spätsächsisches Grab aus der Altstadt von Magdeburg

Es war nicht zu übersehen, dass sich schon einmal jemand an ihm zu schaffen gemacht hatte. Denn dem Toten, der in 2,2 Meter Tiefe unter dem modernen Pflaster der Max-Josef-Metzger-Straße lag, fehlte nicht nur der Kopf, auch über seinen Unterkörper zog der Betonsockel der Fernwärmeleitung aus DDR-Zeiten. Anders als damals wurde die neuerliche Aufdeckung des Grabes, die durch Sanierungsarbeiten verursacht war, dieses Mal aber archäologisch begleitet. Ein bisschen war es allerdings auch hier der Zufall, der bei der Entdeckung des Grabes Regie führte.

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November: Römisches Flair am Harz? Vom Dach der ottonischen Köngispfalz Derenburg

Während in einigen Gebieten Europas Dachziegel von der Antike bis ins Mittelalter kontinuierlich verwendet wurden, kamen sie in Nord- und Mitteldeutschland allgemein erst im ausgehenden Hoch- und im Spätmittelalter in Gebrauch. Äußerst spannend sind daher Bruchstücke frühmittelalterlicher Dachziegel, die im Bereich der Pfalz Derenburg am Harz gefunden wurden.

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Dezember: Der Trinkhornmann von Seehausen

Der »kleine Zecher mit Trinkhorn« ist eine höchst bemerkenswerte Kleinskulptur, die im archäologischen Erbe Mitteldeutschlands ihresgleichen sucht. So unvermutet wie die ursprüngliche Funktion, so ungeahnt ist die inhaltliche Bedeutung der filigranen Halbfigur. Gefunden hat sie der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger Günter Wagener, dem die Öffentlichkeit schon manche archäologische Entdeckung zu verdanken hat. Bei einem Kontrollgang auf der Geländeerhebung »Der Burgberg« bei Seehausen (Landkreis Börde) stieß Wagener im Frühjahr 2004 ohne weitere Fundzusammenhänge auf die Metallstatuette.

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