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Fund des Monats

2018

Januar: Ein Mammut kommt selten allein

›Doppelt hält besser!‹ – diesen Spruch kennt sicher jeder. Das Landesmuseum für Vorgeschichte legt da noch einen drauf und präsentiert seinen Besucherinnen und Besuchern das beliebte Mammut von Pfännerhall zurzeit sogar in dreifacher Ausführung. Die Dauerausstellung und die Sonderausstellung ›Klimagewalten – Treibende Kraft der Evolution‹ gehen hierfür Hand in Hand um Ihnen gemeinsam neue Einblicke zu dem langjährigen Wahrzeichen unseres Museums zu vermitteln. Die Sonderausstellung zeigt erstmals seit vielen Jahrzehnten die Originalknochen des Pfännerhaller Mammuts sowie seines jugendlichen Begleiters.

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Februar: Gesichtsschleier und Kinnbinde aus dem Grab des Magdeburger Erzbischofs Otto von Hessen

Während der Forschungsgrabungen im Magdeburger Dom (2006 bis 2009) stieß man neben weiteren spektakulären Funden auch auf die Gräber von zwei Erzbischöfen, die für die Wissenschaft von hohem Interesse sind. Beide wurden aus der Gruft des Domes geborgen und in das Landesmuseum in Halle überführt, um sie dort eingehend zu untersuchen. Eine der Bestattungen wird dem Erzbischof Wichmann von Seeburg (†1192) zugeordnet. Das Grab dieses bedeutenden Kirchenfürsten enthielt prunkvolle Objekte, wie die goldbestickten und mit Edelsteinen und Flussperlen besetzten Schuhe oder die Mitra aus kostbaren goldenen Borten. Weniger prunkvoll, aber deshalb nicht weniger interessant, ist die andere erzbischöfliche Bestattung, diejenige von Erzbischof Otto von Hessen (1327 bis 1361).

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März: Archäologisch-historischer Wanderweg Marienborn. Von der heiligen Quelle zum Quellheiligtum

Unser Fund des Monats widmet sich in dieser Ausgabe zur Abwechslung einmal nicht einem bestimmten Objekt aus dem reichen Schatz der vorgeschichtlichen Funde des Landes Sachsen-Anhalt. Stattdessen stellen wir den archäologisch-historischen Wanderweg Marienborn vor, der im Bereich des gleichnamigen Ortsteils von Sommersdorf im Landkreis Börde ganzjährig zu Fundorten und Stätten aus allen Zeiten unserer Landesgeschichte führt.

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April: aDNA aus Harzer Fossilfunden ermöglicht sensationellen Durchbruch in der Paläogenetik

In den letzten Jahren hat das noch relativ junge Forschungsfeld der Paläogenetik rasante Fortschritte gemacht. Die Analyse sogenannter aDNA (von englisch: ancient DNA, deutsch: »alte DNA«) aus toten Organismen erlaubt mittlerweile nicht nur die grobe Bestimmung von Tierarten, auch Aussagen zu individuellen Merkmalen und Verwandtschaftsverhältnissen (zum Beispiel bei den schnurkeramischen Bestattungen aus Eulau) sind möglich. Sowohl Archäologie als auch Paläozoologie profitieren daher immer häufiger von den auf diese Weise gewonnenen, neuen Erkenntnissen. Für die Wissenschaft eröffnen sich damit bis dahin ungeahnte Möglichkeiten.

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Mai: Die Frau im Töpferofen. Eine Sonderbestattung aus dem Elb-Havel-Winkel bei Wulkau

Die Frau im Töpferofen - erinnert unweigerlich an die Märchen der Gebrüder Grimm. Gänzlich andere Hintergründe dürften jedoch im Fall des hier vorgestellten Befundes vorliegen. In Folge der jüngeren Hochwasserereignisse – die große Deichbruchstelle des Junihochwassers 2013 bei Fischbeck liegt unweit entfernt – wurde der Deich bei Wulkau (Landkreis Stendal) saniert. Im Baufeld nördlich einer bereits dokumentierten Fundstelle hatte sich eine einzelne eisenzeitliche Brenngrube erhalten, die von einer Anwohnerin entdeckt und gemeldet wurde.

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Juni: Aus eins mach zwei. Ein Blick ins Archiv führt zur Neubewertung eines jungsteinzeitlichen Grabenwerkes aus Rössen

»Beim Bau der Eisenbahnstrecke Merseburg–Zöschen wurden 1915 zwischen dem Gräberfeld der Rössener Kultur und dem Rössener Grabhügel die Verfärbung eines viereckigen Grabenwerkes mit Seitenlängen von 55 Metern entdeckt, in dessen Innenfläche sich jungsteinzeitliche Gräber befanden. Es könnte sich dabei um eine Gräbereinfriedung aus neolithischer Zeit handeln.« (Kaufmann 1998, 27). Das von Dieter Kaufmann erwähnte Grabenwerk in Rössen, heutzutage ein Ortsteil von Leuna (Saalekreis), blieb innerhalb wissenschaftlicher Arbeiten zur Jungsteinzeit (Neolithikum) bislang nahezu unberücksichtigt.

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Juli: Ein Zinnfisch aus der Stadt des Erzbischofs

Im Jahr 1181 wurde die von Heinrich dem Löwen (1129/1135 bis 1195) in der sumpfigen Niederung des Flüsschens Ohre gegründete Stadt Neuhaldensleben (heute Stadtteil von Haldensleben, Landkreis Börde) durch den Magdeburger Erzbischof Wichmann von Seedorf (vermutlich 1116 bis 1192) erobert und zerstört. Der Erzbischof hatte die Ohre mit einem Damm aufgestaut und so die stark befestigte Stadt unter Wasser gesetzt und zur Kapitulation gezwungen. Etwa zwei Kilometer östlich der zerstörten Siedlung ließ Wichmann eine neue Stadt an der Ohre anlegen.

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August: … und noch eine Schachbrettemailfibel. Ein Siedlungsfund aus der Altmark bei Rockenthin

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Schulung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt für Ehrenamtliche Mitarbeiter, die mit der Metallsonde arbeiten, wurde am 16. März 2018 eine theoretische und anschließende praktische Übung in Rockenthin (Ortsteil von Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel) abgehalten. Hier hatte der Ehrenamtliche Beauftragte Enrico Vierke einen bislang unbekannten Fundplatz entdeckt und diesen mehrfach begangen.

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September: Der erste Brakteat Heinrichs von Gardelegen (um 1155 bis 1192) aus Gardelegen

Von Juni 2013 bis Mai 2014 wurde die Burgstraße in Gardelegen umfassend saniert. Während der archäologisch begleiteten Tiefbauarbeiten (D911/6333) konnte eine Vielzahl an Befunden und Funden dokumentiert beziehungsweise gesichert werden. Durch den täglichen Einsatz eines Metalldetektors gelang es, Bunt-, Weiß- und Edelmetallobjekte, die sich ansonsten einer visuellen Wahrnehmung entziehen, in einem beachtlichen Umfang zu orten und zu bergen. Zu dieser Materialgruppe zählen unter anderem Schnallen, Heftel, Knöpfe, Beschläge, Fingerhüte, Musketenkugeln und Münzen.

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Oktober: … in einem Walde bei der Stadt …

Auf der ersten Erhebung nach der Leipziger Tieflandbucht unweit östlich der Stadt Zeitz (Burgenlandkreis) befinden sich die Reste des Klosters Posa. Die Anlage dominierte den Bergsporn der sich deutlich über die Elsteraue erhebt. Die hervorragenden naturräumlichen Gegebenheiten dürften bereits in ur- und frühgeschichtlicher Zeit ein großes Interesse an diesem Platz geweckt haben. Heute sind auf dem Berg unschwer die Reste einer komplexen Wallanlage zu entdecken. Leider entzieht sich diese Befestigung momentan noch einer genauen Datierung.

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November: Ein Megalithgrab bei Köchstedt?

Am Rande des Teutschenthaler Ortsteils Köchstedt im Saalekreis, westlich von Halle (Saale), erhebt sich auf einem sanften Hügel ein archaisch wirkendes Monument. Seine aus dunkelbraunen Steinblöcken errichtete gedrungene Gestalt vermittelt den Eindruck eines prähistorischen Megalithgrabes. Der durch flankierende Stelen und eine breite Freitreppe hervorgerufene repräsentative Charakter erinnert wiederum an eine Denkmalanlage. Auskunft über die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte dieses rätselhaften Baus gibt die Köchstedter Ortsakte im Fundstellenarchiv des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie in Halle.

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Dezember: Ein Christuskind in der Magdeburger Stadtbefestigung

Bereits zweimal wurden kleine Jesusfiguren aus Ton als Fund des Monats auf der Internetseite des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt vorgestellt, im Februar 2004 und im Dezember 2007. Nun kam bei der archäologischen Begleitung eines Bauvorhabens am westlichen Rand der Magdeburger Altstadt, an der Erzbergstraße, eine weitere kleine Knabenstatuette ans Tageslicht. Das aus hell brennendem Ton hergestellte Figürchen ist 5,6 Zentimeter hoch und 2,1 Zentimeter breit.

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