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Buchvorstellung: ›Das Prämonstratenserstift Jerichow‹

Neue Forschungen zu Geschichte, Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte

30. Januar 2024

Die folgende Presseinformation ist auch als PDF [0,4 MB, nicht barrierefrei] zum Herunterladen erhältlich.

Das ehemalige Prämonstratenserstift Jerichow mit seiner Stiftskirche St. Marien und St. Nikolaus ist ein beeindruckendes Zeugnis der Backsteinromanik Norddeutschlands. Die 59 Meter hohen Kirchtürme dominieren die Elbauen am südöstlichen Rand der Altmark. Die neuesten Forschungsergebnisse zu dem Ensemble wurden nun in dem Band ›Das Prämonstratenserstift Jerichow. Neue Forschungen zu Geschichte, Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte‹ zusammengefasst vorgelegt.

Das 900-jährige Jubiläum des Prämonstratenserordens im Jahre 2021 wurde vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt zum Anlass genommen, dem ehemaligen Prämonstratenserstift Jerichow eine umfangreiche Publikation zu widmen. Der Orden der Prämonstratenser spielte eine bedeutende Rolle bei der Kolonisierung und Christianisierung der Nordmark und der späteren Mark Brandenburg ab dem 12. Jahrhundert. Der ab 1149 errichtete, beeindruckende Baukomplex in Jerichow stellt einen der frühesten Vertreter der norddeutschen Backsteinarchitektur dar. Nach der Auflösung des Prämonstratensordens 1552 folgten fast drei Jahrhunderte, in denen die Anlage und der dazugehörige Wirtschaftshof mehrfach geplündert und stark beschädigt wurden. Erst 1835 wurde das bedeutende Gebäudeensemble durch Karl Friedrich Schinkel ›wiederentdeckt‹.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts stand die Anlage unter der Betreuung der preußischen Denkmalpflege und es erfolgte eine sorgfältige Restaurierung des Kirchenbaus – eine Pionierleistung der Denkmalpflege des 19. Jahrhunderts. Die Arbeitsstelle Halle der staatlichen Denkmalpflege widmete sich in der Folge der Instandhaltung des Baudenkmals. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das durch landwirtschaftliche Nutzung der Gebäude stark beschädigte Ensemble revitalisiert und es fanden umfangreiche bauhistorische Untersuchungen statt. Durch die Sicherungsarbeiten und denkmalpflegerischen Maßnahmen der 1990er Jahre wurde die gesamte Anlage für die Öffentlichkeit erlebbar. Sie gehört seit dem 1. Januar 2022 zur Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und ist ein beliebtes Ausflugsziel, das mit seinen zahlreichen Angeboten und Veranstaltungen sowohl als Bildungs- als auch als Erholungsort genutzt wird.

In den nunmehr vorliegenden Band flossen die neuesten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse unterschiedlicher Disziplinen ein. In zehn Beiträgen wird die für Mitteldeutschland früheste Monumentalarchitektur in der zu dieser Zeit in den Regionen nördlich der Alpen modernen Backsteintechnologie aus unterschiedlichen fachlichen Blickwinkeln betrachtet und ausführlich vorgestellt. Die mit neuerstelltem Bild- und Planmaterial versehenen Texte bieten eine Fülle von Einblicken in die bedeutende Klosterarchitektur.

Der Frühgeschichte des Stiftes der Zeit 1144/48 widmen sich die Beiträge von Christina Meckelnborg und Clemens Bergstedt. Die Ergebnisse archäologischer Dokumentationen im Stift (unter anderem der Latrine im Klausurostflügel, Beitrag Alper) und in der Stadt (Beitrag Paddenberg/Markus) bereichern die bisherigen Kenntnisse erheblich. Seitens der Bau- und Kunstgeschichte fasst Reinhard Schmitt den aktuellen Wissensstand zur Frühgeschichte von Kirche und Klausur auf Grundlage aller inzwischen vorliegenden Dokumentationen zusammen. Matthias Untermann liefert einen umfangreichen Überblick zur zeitlichen Einordnung von Gesamtbau, Raumfunktionen und vor allem der Bauzier. Welche Verbindungen zwischen Norditalien und der Klosterkirche in Jerichow bestehen, zeigt Donat Wehner in seinem Beitrag auf. Fragen und neue Aufgabenstellungen der Denkmalpflege an der Kirche und in der Klausur in den letzten drei Jahrzehnten behandelt Falko Grubitzsch in seinem Beitrag, während sich Torsten Arnolds Aufsatz restauratorischen Maßnahmen an der wertvollen Bauplastik und an den erhaltenen Wandputzen widmet.

Der Band ist zum Preis von 34,90 € über den Archäologischen Fachverlag Beier & Beran sowie im Buchhandel erhältlich.

E. Rüber-Schütte (Hrsg.), Das Prämonstratenserstift Jerichow – Neue Forschungen zu Geschichte, Archäologie, Bau- und Kunstdenkmalpflege (Halle [Saale] 2023).
20,5 mal 28,0 Zentimeter.
316 Seiten mit 452 Abbildungen.
Broschur mit Klappen
ISBN 978-3-948618-48-3.
Verkaufspreis: 34,90 €.

Kontakt

Dr. Tomoko Emmerling
Öffentlichkeitsarbeit
+49 345 5247-384
temmerling@lda.stk.sachsen-anhalt.de

Bildrechte der Pressefotos

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